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Gesundheitspflege für das Herz – bereits 10 Minuten zügiges Spazierengehen helfen
Eine aktuelle Warnung der Weltgesundheitsorganisation zum mangelhaften Bewegungsverhalten der Deutschen zeigt, dass die Menschen hierzulande mittlerweile nicht viel mehr Sport treiben als die US-Bürger. Betrachtet man ausschließlich die körperliche Aktivität der Frauen in Deutschland, so fällt auf, dass diese ähnlich gering ist wie die derjenigen Menschen, die in den inaktivsten Ländern wie beispielsweise Brasilien oder Saudi-Arabien leben.
Laut Aussage eines Expertens der Deutschen Herzstiftung ist es vor dem Hintergrund dieser Meldungen wichtig, die Menschen für mehr körperliche Bewegung zu begeistern. Nur so ist der bereits angelaufene Trend, dass Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, Diabetes und auch Demenz- und Krebserkrankungen ansteigen, aufzuhalten.
Es sei auch untragbar, dass bereits im Kindesalter vielen Heranwachsenden einerseits in den Schulen durch den Ausfall von Sportstunden und andererseits in der Freizeit zunehmend Gelegenheiten entzogen werden, um regelmäßig sportlich aktiv zu sein. Negative gesundheitliche Folgen in den kommenden Jahren seien vorprogrammiert.
Den Erwachsenen geht es dabei nicht anders. Permanenter Stress sowie mangelnde Zeit aufgrund zahlreicher Verpflichtungen schränken die wünschenswerte körperliche Aktivität scheinbar zunehmend ein. Dabei wäre es so einfach, dem Körper die notwendige regelmäßige körperliche Bewegung zu verschaffen. Es sollten täglich zumindest kürzere Einheiten genutzt werden, um den Körper zu trainieren.
Wer am Tag 10 Minuten ausdauernd aktiv ist, beispielsweise durch Fahrradfahren, Walken, Joggen oder Schwimmen, der könne das Risiko für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems sowie Diabetes um etwa 20 % herabsetzen. Wichtig dabei sei es, dieses Minimal-Sportprogramm über mindestens sechs bis acht Wochen zu absolvieren, da sich nach dieser Zeit ein effektiver positiver Nutzen für den Stoffwechsel, für die Muskeln sowie für die Gefäß- und Herzgesundheit zeige.
Idealerweise sollte das Ausdauertraining durch leichte Kraftübungen zur Stärkung der Muskeln ergänzt werden.
Guthold R. et al.
Worldwide trends in insufficient physical activity from 2001 to 2016: a pooled analysis of 358 population-based surveys with 1·9 million participants
Lancet Glob Health
10/2018; 06(10): 1077-1086.